Squid – Cowards

Text: | Ressort: | 18. März 2025


Der Stachel eines Skorpions in den Fingern einer Frau ziert das Cover von »Cowards« –
und diese Platte sticht. Mit ihrem dritten Album öffnet das wütende Quintett aus Brighton seinen Sound. Das vielzitierte Label Postpunk greift zu kurz. Squid sind mit ihrem Ansatz näher an Black Country, New Road als an Fontaines DC. Auch weil Squid als Kollektiv arbeiten. Cello, Kornett, Trompete und Cembalo stehen im freien Zusammenspiel mit dissonanten Gitarrenlinien. Das grenzt mitunter an Progressive Rock, auch Jazz-Einflüsse kommen auf »Cowards« zur Geltung. Dazu croont Sänger und Schlagzeuger Ollie Judge alkoholgeschwängerte Texte über Mord und Apathie. »Ein großer Teil des Albums handelt von der Idee, schlafwandlerisch in einer Welt der Selbstgefälligkeit zu leben«, sagt Judge. »Cowards« ist abgründig und fordert den Zuhörer. Die Auseinandersetzung mit den neun Mörderballaden ist aber mehr als bereichernd. Entstanden bereits vor dem Release ihres 2023er Albums »O Monolith«, verlieh die Band bei der anschließenden Promotour den Songs ihren letzten Schliff. Tortoise-Mastermind John McEntire mischte die Aufnahme schließlich in Seattle ab. Herausgekommen ist ein höchst spannendes, wegweisendes Album für die exzellente Liveband, das sie im April endlich auf die Bühne bringen können.
(Warp/Rough Trade)

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