Himalayas – Bad Star

Text: | Ressort: Musik | 23. April 2025

Ist das der Black Rebel Beatles Fanclub? Hat Alex Turner von den Arctic Monkeys seiner Karriere mal wieder einen neuen Turn verpasst? Haben die Himalayas mehr Muskeln als Markus Rühl? Ist jede Wall of Sound ein kümmerliches Mäuerchen im Vergleich zu dem, was wir hier um die Ohren gehauen bekommen? Kann es sein, dass die Band in Sachen Timing so tight und präzise funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk? Fragen über Fragen!

Wisst ihr was ich meine? Nein?

Anders:

Kennt ihr den Science Fiction-Film „Battleship“ aus dem Jahr 2012? In diesem gibt es autonome Kampf-Shredder, die sich äußerts brutal und höchst präzise durch alles fräsen, was ihnen im Weg steht.

Mit ähnlicher Wucht und Präzision spielt sich die Band um Gitarrist und Sänger Joe Williams durch die 10 Songs auf „Bad Star“. Tonnenschwere Gitarren sägen unaufhörlich, Bässe knurren und grummeln böse, alles ist so unfassbar groß aufgeblasen, dass es den Hörer/die Hörerin schier erschlägt. Die Soundwand ist hier nicht nur besonders hoch, sonder auch extrem breit!

Und ich liiiiiebe solche Sachen!!

In Sachen Tightness hat der Vierer aus dem walisische Cardiff, im Vergleich zum Vorgänger, dem Debütalbum „From Hell To Here“ von 2023, nochmal ein ordentliche Schippe draufgepackt und rockt nun die Hölle noch etwas derber als schon zuvor. Dabei hat man zugunsten der von mir eingangs schon erwähnten, besonders eindrucksvollen Wucht ein klein wenig die Geschwindigkeit aus den neuen Songs genommen. Was diesen durchaus gut tut!

In ihren Bass-Gitarre-Schlagzeug-Maschinenrock hat die Band progrockig-synphonische Klänge aus dem Computer eingewoben, die eben jenen auflockert, bevor es zu vorhersehbar und auch zueintönig wird.

Zu den bereits erwähnten Referenzen Arctic Monkeys, den Beatles und dem Black Rebel Motorcyle Club könnte man auch noch Royal Blood hinzuziehen, die ja trotz der Tatsache, dass sie nur ein Duo aus Schlagzeug und Bassgitarre sind, in Sachen der schon erwähnten Attribute Präzision und Wucht höchst erfolgreich das Maximale aus dieser Konstellation rausholen. Nicht von ungefähr viel daher die Wahl auf Pete Hutchings als Produzent, der neben Royal Blood auch schon mit Nothing But Thieves und Skindred gearbeitet hat.

Abschließend gilt es also festzuhalten, dass die Himalayas mit „Bad Star“ einen großen Schritt nach vorn getan haben. Und zu hoffen, dass wir sie in nächster Zeit mal in deutschen Gefilden live zu Gesicht bekommen! (Nettwerk Music)

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